Anhänger:innen von Verschwörungstheorien und rechtsextreme Akteure nutzen Krisen, um gesellschaftliche Polarisierungen voranzutreiben und demokratische Gesellschaften und ihre Institutionen zu schwächen. Die Suche nach Sündenböcken durch Verschwörungstheorien und rechtsextreme Ideologien macht unter anderem Politiker:innen, Medienvertreter:innen und Menschen jüdischen und muslimischen Glaubens zur Zielscheibe. Dies geschieht nicht nur über demokratiefeindliche Diskurse, sondern auch durch Gewaltrechtfertigungen, in Form von Gewalttaten und gewalttätigen Ausschreitungen.

Gegenwärtig mangelt es noch an umfassenderen Forschungsansätzen, die Verschwörungstheorien, rechtsextreme Ideologien und deren strategische Verbreitung insbesondere über Online-Plattformen in Beziehung setzen und an Analysen, die danach fragen, nach welchen Mustern und entlang welcher Dynamiken sich solche Überschneidungen und Vermischungen vollziehen, wie sie in breitere gesellschaftliche Diskurse diffundieren und welche Folgen sich hieraus für das gesellschaftliche Zusammenleben und die politischen Prozesse in Deutschland ergeben.

Ziel des gemeinsamen Forschungsvorhabens NEOVEX ist es, mittels seines disziplinübergreifenden und integrierenden Forschungsansatzes, die länderübergreifenden Ausformungen von Verschwörungstheorien und rechtsextremen Ideologien im Zeitverlauf sowie ihre gewaltlegitimierenden Funktionen zu analysieren. Das Projekt widmet sich darüber hinaus der Untersuchung transnationaler Verschränkungen und Vernetzungen zwischen Vertreter:innen beider Gruppierungen in Krisensituationen sowie der Verbreitung ihrer Botschaften in digitalen Informationsräumen. Des Weiteren wird der Umgang von Technologieunternehmen mit verschwörungstheoretischen und rechtsextremen Inhalten analysiert.

Das Konsortialprojekt NEOVEX wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit einer Gesamtsumme von ca. 1,8 Mio. Euro für den Förderzeitraum Januar 2022 – Dezember 2024 gefördert. Die Verbundsleitung liegt beim Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg.