Langzeit- und Fallstudien zu Verschwörungstheorien und rechtsextremen Ideologien

Das Hamburger Teilvorhaben untersucht in einer Langzeitstudie sowie anhand von Fallstudien Herausbildung und Merkmale der Überschneidungen und Vermischungen von Verschwörungstheorien und rechtsextremen Ideologien. Auf diese Weise lassen sich auch die Ursprünge und Kontexte solcher Versatzstücke, die in Krisenzeiten aktiviert werden, aufzeigen. Ziel des Teilvorhabens ist die Erforschung neuer Gefährdungspotenziale, die aus dem Zusammenwirken rechtsextremer Ideologien und Verschwörungstheorien entstehen. Geleitet wird das Projekt von Dr. Janina Pawelz am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg.

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Koordiniertes nicht-authentisches Nutzerverhalten in der COVID-19 Kommunikation in sozialen Netzwerken

Das Münchener Teilprojekt untersucht die transnationalen Verschränkungen und Vernetzungen von Verschwörungstheoretiker:innen und Vertreter:innen rechtsextremer Ideologien in der aktuellen Corona-Krise. Aktuell lässt sich feststellen, dass die Pandemie und ihre Auswirkungen großen Einfluss auf die digitale Kommunikationswelt haben. Die sich aktuell entwickelnde wissenschaftliche Erforschung der Natur, Herkunft und der tatsächlichen Auswirkungen des Virus hat neue, unbeantwortete Fragen in den öffentlichen Diskurs eingebracht. Dies befördert Spekulation und schafft Raum für darauf bezogenen Verschwörungstheorien, die ihrerseits von rechtsextremen Gruppierungen für ihre politischen Zwecke ausgenutzt werden. Dabei spielt koordiniertes nicht-authentisches Nutzer:innen Verhalten in sozialen Netzwerken eine Schlüsselrolle für die Verbreitung von Verschwörungstheorien und ‚Fake Plots‘. Das Teilvorhaben adressiert den Bedarf, das Verhalten problematischer Akteur:innen und ihre koordinierten Aktivitäten in sozialen Medien empirisch zu beobachten, zu kategorisieren und theoretisch einzuordnen. Das Projekt wird unter Leitung von Prof. Simon Hegelich an der Hochschule für Politik der Technischen Universität München durchgeführt.

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Diffusionsdynamiken von Verschwörungstheorien und Adaptionsstrategien in hybriden Informationsräumen

Das Berliner Teilprojekt wird an der FU Berlin durchgeführt. Ziel des Projektes ist zum einen, zu erforschen, wie sich Verschwörungstheorien über verschiedene Akteure und digitale Plattformen und Öffentlichkeitsräume hinweg verbreiten und die Dynamiken der Verbreitung zu erklären. Darüber hinaus analysieren wir die Kommunikations- und Medienstrategien, die genutzt werden, um Verschwörungsnarrative an die jeweiligen Kommunikationsumgebungen anzupassen. Das Projekt nimmt eine komparative (Deutschland – USA) und von Transnationalität ausgehende Perspektive ein und setzt auf einen Methodenmix aus automatisierten Verfahren der Computational Social Science und quantitativen Inhaltsanalysen. Geleitet wird das Teilprojekt von Dr. Annett Heft.

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Die Politik digitaler Plattformen im Kontext rechtsextremer und verschwörungsideologischer Mobilisierung

Das Jenaer Teilprojekt am Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft erforscht, in welcher Weise Plattformbetreiber die Ausbreitung und Einhegung menschenfeindlicher Bewegungen und Narrative beeinflussen. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass viele jüngere rechtsextreme und verschwörungs-ideologische Bewegungen im Internet entstehen und über soziale Medien an Bedeutung gewinnen. Plattformbetreiber sind daher oft die ersten Akteure, die einen Umgang mit diesen neuen Phänomenen finden müssen. Um zu untersuchen, auf welchen Grundlagen Moderationskriterien und Entscheidungen getroffen werden und wie sich diese konkret auswirken, werden neben inhaltsanalytischen Methoden und datengestützten Prozessanalysen auch Rechtfertigungsmuster der Plattformbetreiber und Reaktionsmuster der betroffenen Akteur:innen untersucht. Geleitet wird das Teilprojekt von Maik Fielitz.

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