Am 30.01.2024 wurde die neue Ausgabe der „Wissen Schafft Demokratie“ mit dem Schwerpunkt „Netzkulturen und Plattformpolitiken“ veröffentlicht. Zu diesem Anlass wurden mehre Akteur:innen aus der Politik, Zivilgesellschaft sowie Wissenschaft zu einem Roundtable eingeladen, um gemeinsam über die Themen der Ausgabe zu diskutieren. Im Zentrum der Veranstaltung stand die Präsentation von zwei Beiträgen von Viktoria Rösch (Frankfurt University for Applied Sciences) und Mareike Fenja Bauer (Viadrina Universität) sowie Marcel Jaspert (IDZ Jena). Moderiert wurde die Veranstaltung von Maik Fielitz, der gemeinsam mit Laura Dellagiacoma, Fabian Klinker und Marcel Jaspert die Herausgabe der aktuellen Ausgabe verantwortet.
Eröffnet wurde der Roundtable durch ein Grußwort von André Nagel, Leiter des Fachbereichs Politische Bildung und Soziale Medien der Bundeszentrale für politische Bildung. In seinen Eröffnungsworten hob er hervor, wie wertvoll der gemeinsame Austausch von Wissenschaft und Praxis in der Begegnung digitaler Herausforderungen insbesondere im Kontext von Hass und Rechtsextremismus ist.
Anknüpfend präsentierten Mareike Fenja Bauer und Viktoria Rösch ihren Beitrag „Self-Care, Mental Health und Antifeminismus – visuelle Strategien antifeministischer Influencerinnen auf TikTok und Instagram“. In ihrem Beitrag stellten die Autorinnen den Zusammenhang zwischen einer digitalen Self-Care-Kultur sowie antifeministischen Inhalten heraus. Ihre These: Antifeministische Influencerinnen verschleiern ihre politischen Anliegen in ihren Beiträgen zu Self-Care und Mental Health und agieren durch die Verschleierung antifeministischer Inhalte damit als Türöffner für ein breites Publikum. Mit diesen Inhalten können sie neben einer antifeministischen- auch zu einer rechtsextremen Mobilisierung beitragen und können somit in den Fokus der Inhaltsmoderation seitens der Plattformen beitragen.
An dieser Stelle ergänzte der Beitrag „Paradigmen der Plattformpolitik im Umgang mit Hass und Extremismus: eine chronologische Einordnung“ die Einblicke der Netzkulturen mit einer Plattformperspektive. Marcel Jaspert stellte besonders heraus, dass digitale Plattformen Austragungsorte gesellschaftlicher Konflikte geworden sind, die eine hohe Reichweite erreichen können. Demnach ergibt sich die Frage, inwiefern sich die Politik der Plattformen äußert und wodurch sich die Politik determinieren lässt. Diese Frage beschäftigte auch die Teilnehmer:innen des Roundtables in der gemeinsamen Diskussionsrunde.
Gemeinsam wurde mit den anwesenden Autorinnen darüber gesprochen, wie sich die Follower:innen der antifeministischen Influencerinnen kennzeichnen lassen und inwiefern sich die Reichweite der Influencerinnen international äußert. Daran anschließend widmete sich die Diskussion der Frage, inwiefern sich eine Regulierung der Plattformen in der Praxis wie beispielsweise in der Verfolgung von Straftaten in den Sicherheitsbehörden umsetzen lässt.
Nach der gemeinsamen Gesprächsrunde wurde inoffiziell bei Getränken und einem Mittagsimbiss weiterdiskutiert, wodurch erneut ein lebhafter Austausch entstand. Die Veranstaltung endete mit vielen neuen Kontakten unter den Teilnehmer:innen sowie neuen Gedanken zum Thema „Netzkulturen und Plattformpolitiken“.