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Dr. Janina Pawelz spricht auf dem Fachtag des Behördenkompetenznetzwerks Rechtsextremismus.

Ein Fachtag des Behördenkompetenznetzwerks Rechtsextremismus fand am 12. April 2023 in Hamburg statt, um die aktuellen Analysen und den Umgang mit Verschwörungstheorien zu thematisieren. Unter den Expert:innen, die eingeladen wurden, um über dieses brisante Thema zu sprechen, war auch Dr. Janina Pawelz, Verbundkoordinatorin und Projektleiterin, eine angesehene Wissenschaftlerin auf diesem Gebiet.

Das Behördenkompetenznetzwerk Rechtsextremismus wurde im Jahr 2021 ins Leben gerufen, um die Zusammenarbeit des Hamburger Senats zur Prävention und Bekämpfung von Rechtsextremismus zu koordinieren. Ziel des Netzwerks ist es, die Zusammenarbeit gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus zu stärken und neu zu strukturieren.

Der Fachtag begann mit Eingangsstatements von fünf Senator:innen, darunter Sozialsenatorin Melanie Schlozhauer, Innensenator Andy Grote, Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank sowie einem Staatsrat. Im Anschluss daran folgte ein Fachaustausch mit Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis, bei dem Janina Pawelz einen Vortrag zum Thema „Demokratiefeindliche Dynamiken im digitalen Raum“ hielt und einen Workshop leitete.

Als Expertin auf dem Gebiet der Verschwörungstheorien wurde Janina Pawelz eingeladen, um über den Umgang mit solchen Theorien zu referieren. Die Teilnehmer:innen des Workshops stammten aus verschiedenen Bereichen wie Bildungsarbeit, Justiz, Behörden und Wissenschaft. Pawelz stellte zunächst das Projekt Neovex vor, einschließlich seiner Verbundpartner und Forschungsagenda. Anschließend gab sie einen Input zur aktuellen Lage und ließ die Teilnehmer:innen in einem interaktiven Quiz-Format Thesen über den Einfluss von Verschwörungstheorien auf den Glauben an Verschwörungen lösen. Die Thesen basierten auf einer aktuellen Studie von Ziegele et al. (2022) mit dem Titel „Deprived, Radical, Alternatively Informed: Factors Associated with People’s Belief in Covid-19 Related Conspiracy Theories and their Vaccination Intentions in Germany“ im European Journal of Health Communication.

Im weiteren Verlauf ihrer Präsentation ging Janina Pawelz tiefer in ihre wissenschaftliche Arbeit ein. Sie diskutierte die Frage, ob es eine neue Form des Extremismus gibt und welche Rolle narrative Konvergenzen und Brückennarrative spielen. Darüber hinaus präsentierte sie ein empirisches Beispiel eines medial aktiven Akteurs aus der rechtsesoterischen Verschwörungsszene. Besonders interessant war ihre Darstellung des Narrativs des Kindesmissbrauchs und des Satanismus in aktuellen Verschwörungstheorien und rechtsextremen Mobilisierungskampagnen. Sie zeigte Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu historischen Verschwörungstheorien gegen vermeintliche Hexen, Juden und Freimaurer auf.

Nach dem inhaltlichen Input hatten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, in Gruppenarbeitsphasen gemeinsam Möglichkeiten im Umgang mit Verschwörungstheorien zu erarbeiten und in kurzen Präsentationen zu diskutieren. Dieser interaktive Teil des Workshops ermöglichte einen intensiven fachlichen Austausch und förderte das gemeinsame Verständnis für die Bewältigung dieser Herausforderungen, sodass die Teilnehmer:innen wertvolle Erkenntnisse gewinnen und mit neuen Ideen und Strategien in ihre Arbeit zurückkehren konnten.

Janina Pawelz

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